Gemeindeausflug am 08.08.2012

Auf Spurensuche in der Weißenstädter „Unterwelt“

- Ein Erlebnisbericht von Gerald Schreiner -

Einen abwechslungsreichen Sommernachmittag erlebten die Teilnehmer am Gemeindeausflug der Kirchengemeinden Emtmannsberg/Neunkirchen/Stockau Anfang August.

Reiseleiterin Bete WihowskiDurch das Programm führte Pfarrerin Beate Wihowski. Routiniert chauffierte uns unser Busfahrer Klaus Raps vom Busunternehmen DepserBusunternehmen Depser, Bindlach-Theta über die B303 zunächst nach Marktredwitz-Lorenzreuth. Im dortigen, im letzten Jahr eröffneten Bauernhofcafé der Familie Purucker, dem Café Blüte, erwartete uns bereits ein freundliches Bedienungsteam.Café Blüte, das Bauernhofcafé der Familie Purucker und Hofladen Im Inneren und auf der Terrasse (mit Blick auf ein paar Ziegen vom Streichelzoo) konnte man bei Kaffee/Cappuccino und überdimensionalen Tortenstücken die Gelegenheit zum zwanglosen Plausch in angenehmer Atmosphäre nutzen. Bevor es nach dieser Stärkung weiterging, nutzten viele noch die Gelegenheit um im angegliederten Hofladen sich insbesondere mit allerlei hausgemachten Wurstwaren zu versorgen – keine schlechte Entscheidung, wie jeder später zuhause feststellen konnte.

Mit kurzer Fahrt ging es dann weiter zum Katharinenberg nach Wunsiedel. Vor den Toren der Stadt Wunsiedel gelegen, besuchten wir in diesem Bürgerpark die Ruine der ehemaligen Wallfahrtskirche St. Katharina. Sie wurdRuine der ehemaligen Wallfahrtskirche St. Katharinae um 1350 erbaut, ist das älteste Bauwerk der Stadt Wunsiedel und wurde der Hl. Katharina aus Alexandrien geweiht. Nach der Reformation verlor der Kirchenbau allerdings an Bedeutung und verfiel. Erst im 19. Jahrhundert begann man die Überreste der Kirche zu sichern und zu restaurieren. Eine Granittafel an der Nordwand der Kirche erinnert an die erfolgreichen Verteidigungskämpfe der Wunsiedler in den Jahren 1430 und 1462. Im Inneren des Kirchenschiffes finden sich an den Wänden 8 Schrifttafeln mit den Seligpreisungen der Bergpredigt Jesu, sie wurden im Jahre 2002 als Symbol für Frieden, Versöhnung und Völkerfreundschaft angebracht. Schnell noch ein paar Schritte durch den Bürgerpark, vorbei am Greifvogelpark mit Falknerei, ging es dann zurück zum Bus um unser nächstes Ziel Weißenstadt anzusteuern.

Am dortigen Marktplatz angekommen, hatten wir noch etwas Zeit bis zum vereinbarten Termin mit der Stadtführerin, und so nutzte manch einer die Gelegenheit schnell noch ein Eis zu schlecken. Engagiert und mit oberfränkischem Witz und Charme führte uns schließlich Kerstin „Olga“ Hirschmann von der StadtverwaltungStadtführerin Kerstin „Olga“ Hirschmann führt in die Geschichte Weißenstadts und die Bedeutung der Kristallgänge ein kurz in die Stadtgeschichte, aber vor allem in die Weißenstädter „Unterwelt“ ein. Weißenstadt besitzt eine alte Bergbautradition. Seit dem 15. Jahrhundert wurde dort Kristalle gefunden und abgebaut, der Abbau aber im 18. Jh. wieder eingestellt. Ganz Weißenstadt ist aus dieser Zeit mit Kristallgängen durchzogen. Vielerorts unregelmäßige Straßenoberflächen sind eine Folge davon. Das prächtige, mit Kristallen verzierte AltarkreuzAltarkreuz der Stadtkirche St. Jakobus der Stadtkirche St. Jakobus zeugt von der Schönheit der Kristalle. Sie wurden auch in der Bayreuther Eremitage verwendet.

„Olga“ führte uns schließlich steil hinab in den Keller von Willi Sack, in dem wir uns einen Überblick über die Kellergänge machen konnten und die Kristalladern suchen und ausgestellte Kristalle näher ansehen konnten. KristallgängeAuch Radon findet sich in der Weißenstädter „Unterwelt“, das richtig dosiert, u. a. zellerneuernd und verjüngend wirkt und in der Krebstherapie eingesetzt wird. Einbildung oder nicht, mir kam`s jedenfalls so vor, dass sich der Aufenthalt im Keller angenehm positiv auf den Körper auswirkt.

Das Tageslicht wieder erblickt, machten wir uns auf den Weg in die Stadtkirche St. Jakobus, eine farblich hell gestaltete Kirche mit typischem Kanzelaltar und dem bereits erwähnten, mit Kristallen verzierten Altarkreuz. Hier sangen wir das Lied „Lobet den Herrn“ und Pfarrerin Beate Wihowski sprach ein kurzes Gebet.Stadtkirche St. Jakobus

Erwähnt sei noch der „brasilianische Brunnen“, der ursprünglich nach Brasilien geliefert werden sollte, wegen der Kriegswirren aber nicht mehr ausgeliefert werden konnte und stattdessen einfach am Marktplatz aufgestellt wurde und dort die Bedeutung der Granitindustrie in Weißenstadt dokumentiert.

Unsere aufgeschlossene Stadtführerin „Olga“ ermöglichte es uns schließlich noch, die Kellergänge eines von ihr gekauften Hauses zu besichtigen, die sie in mühevoller Arbeit erschlossen und für Besuchergruppen zugänglich macht.

Nach diesen, allerlei „tiefgründigen“ Einblicken erwartete unser Bus bei der markanten Scheunenreihe Scheunenreihe am Rande der Altstadt von Weißenstadtam Rande der Altstadt zur Weiterfahrt nach Bad Berneck. Im dortigen Marktplatzstüberl ließen wir uns in gemütlicher Runde das Abendessen schmecken, bevor wir uns endgültig auf die Heimfahrt machten. Gegen 21 Uhr wieder zuhause, ging ein erlebnisreicher Ausflug zu Ende.Marktplatzstüberl in Bad Berneck

 

 

 

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Andachten-Podcast "Kurz&Gut"